Laser als Multitalent im Praxisalltag

Erfahrung mit dem SIROLaser Advance

Laser haben in fast allen Bereichen der Zahnheilkunde Einzug gehalten. Mit den Lasergeräten von früher haben die heutigen Modelle dabei nichts mehr gemeinsam. Sie sind anwenderfreundlich und schnell. Dr. Simone Suppelt aus Alsbach-Hähnlein berichtet über ihre Erfahrungen als Anwenderin des SIROLaser Advance.

Bereits vor fast zwei Jahrzehnten habe ich einmal mit einem Lasergerät gearbeitet, einem CO2-Laser. Das war damals reichlich umständlich.

Auch spätere Entwicklungen haben mich in der Handhabung nicht überzeugt. Mein neuerliches Interesse weckte ein neues Gerät von Sirona. Nach Prüfung zum Laserschutzbeauftragten und der sehr praxisnahen Sirona Anwenderschulung hatte ich die Gelegenheit, den neuen SIROLaser Advance im realen Praxisablauf einzusetzen und zu testen. Der SIROLaser Advance ist wesentlich leichter in der Me-nüführung und das Display mit dem modernen Touchscreen ist viel anwenderfreundlicher als alles was ich bisher auf dem Markt gesehen habe. Mittlerweile beginnt sich das Lasergerät bei uns in der Gemeinschaftspraxis im Alltag zu etablieren. In vielen Bereichen können wir Laser sinnvoll einsetzen.

So setze ich den SIROLaser Advance in der Endodontie, der Parodontologie und natürlich für kleinere chirurgische Eingriffe ein. Auch im Sinne eines Softlasers, also ohne Hautkontakt zur Förderung der Abheilung von Aphten und Herpes, ist er im Einsatz. Für mich ist bei der Behandlung am wichtigsten, dass das Gerät sehr handlich und schnell einsetzbar ist.

In der Endodontie erreichen wir selbst in stark gekrümmten, verzweigten Kanälen eine Keimreduktion von bis zu 99,92 Prozent, wie eine Studie der Uni Aachen von Prof. Gutknecht nachweisen konnte. Der SIROLaser Advance mit seiner 200µm Faser ist somit prädestiniert für enge Kanäle. Besonders bei der Behandlung der prognostisch ungünstigeren gangränösen Zähne führt dies zu einer deutlichen Steigerung der Erfolgsquote um bis zu 20-25 Prozent, wie neuere Studien eindrucksvoll zeigen.

Die Röntgenbilder in Abb. 1 sind die Kontrollaufnahmen unmittelbar nach der Wurzelfüllung. Fall Nr. 1 ist ein 25 Jahre alter Mann, Fall Nr. 2 eine 58-jährige Frau und die Bilder Nr. 3 und 4 stammen von ein und demselben Patienten, einem 69-jährigen Mann. Alle Zähne waren vor der Behandlung devital. Patient Nr. 1 und Patientin Nr. 2 kamen als Schmerzpatienten mit ausgeprägtem Abszess in die Praxis. Nachdem wir die Kanäle aufbereitet und Calciumhydroxid als medikamentöse Einlage verwendet hatten, kam in der abschließenden Wurzelfüllungssitzung der Laser zum Einsatz.

Wir gingen wie folgt vor: Ich spülte die Kanäle zunächst mit CHX und kurz mit Alkohol, um Ablagerungen von p-Chloranilin zu vermeiden. Danach trocknete ich die Kanäle und wendete den Laser mehrfach abwechselnd pro Kanal an, und am Ende behandelte ich noch das Pulpenkavum. Dann erfolgte wie gewohnt die Wurzelfüllung. Die Kontrolluntersuchungen in rund drei Monaten werden vermutlich eine deutliche Verkleinerung oder gar ein Verschwinden der auf den Kontrollaufnahmen noch sichtbaren apikalen Veränderungen ergeben.

Ein weiteres Anwendungsgebiet für den Laser sind kleinere chirurgische Eingriffe. Ich entferne beispielsweise mit dem Laser Fibrome, durchtrenne Lippenbändchen, stelle Hämostase her oder entferne das Operculum von Weisheitszähnen. Abb. 2. zeigt auf dem linken Bild das ausgeprägte hoch ansetzende Lippenbändchen einer zehnjährigen Patientin, deren Mutter bereits ein breites Diastema mediale aufweist. Das zweite Foto zeigt die Situation unmittelbar nach dem Eingriff ohne vorherige Wundreinigung. Eine Nahtlegung ist im Allgemeinen nicht erforderlich und die junge Patientin konnte nach der kleinen Anästhesie und dem etwa zweiminütigen Einsatz des Lasers die Praxis freudestrahlend wieder verlassen. Kleinere Schwellungen der Lippe können allerdings auch hier am nächsten Tag auftreten. Man sollte die Patienten darauf hinweisen.

Im Bereich der Parodontologie, meinem Tätigkeitsschwerpunkt, wende ich den Laser zumeist wie folgt an: Im Rahmen der antiinfektiösen Therapie nach Scaling und Rootplanning mit Küretten und Ultraschall-Scalern streiche ich die parodontalen Taschen schlangenlinienförmig aus. In der unterstützenden PA-Therapie führe ich dies auch bei rezidivierenden aktiven Taschen durch. Seit ich zusätzlich den Laser anwende gibt es allerdings zunehmend weniger Rezidive.

In der Patientenkommunikation machen wir bislang sehr gute Erfahrungen mit dem SIROLaser Advance. Die Patienten reagieren meist interessiert und offen, wenn ich ihnen die Behandlung mit einem Lasergerät empfehle.

Für uns Zahnärzte hat der intuitiv zu bedienende SIROLaser noch andere Vorzüge. Als eine an „Fußanlasser gewöhnte Spezies“ können wir anstelle des Fingerschalters auch den praktischen kabellosen Fußanlasser benutzen. Er muss, im Gegensatz zu vielen anderen Lasern, nur alle zwei Jahre zum „TÜV“ und ist so handlich, dass man auch in der kleinsten Praxis Platz für ihn finden kann. Bei uns hat er sich in jedem Fall schnell integriert.